MiA-Kurse sind niederschwellige Frauenkurse zur Integration von Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Das dahinterstehende Konzept läuft unter der Überschrift „Migrantinnen einfach stark im Alltag“. MiA ist ein Kursangebot von Frauen für Frauen, in dem es darum geht sich auszutauschen, zu vernetzen, sich gegenseitig zu stärken und dabei die Deutschkenntnisse so wie es geht, also im eigenen Tempo, zu verbessern.

Wir, der IIK e.V. Berlin, mit Anja Böttinger als Projektleiterin und Anke Kuhnecke in der Projektmitarbeit, sind vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) mit der Entwicklung von Lehr- und Lernmaterial für die MiA-Kurse betraut. Dafür sind wir in engem Kontakt mit den Akteuren der MiA-Kurse, haben mit den Trägern und Kursleiterinnen gesprochen, haben hospitiert und im Januar und Februar 2021 vier Online-Workshops durchgeführt, um die Kursleiterinnen zu vernetzen und um in den Austausch zu kommen.

MiA-Kurse haben eine eigene Magie. Wir haben die Kursleiterinnen auch gefragt, was ihnen bei der Arbeit in den MiA-Frauenkursen persönlich am wichtigsten ist. Und das haben sie geantwortet:

Es geht darum, miteinander auf Augenhöhe zu sprechen, die Frauen so anzunehmen, wie sie sind, unvoreingenommen und mit großer Akzeptanz. MiA-Kurse leben von einer angenehmen Atmosphäre aus Vertrauen und Respekt. Dabei geht es um Solidarität und soziale Kontakte. In MiA-Kursen herrscht ein „Wir“-Gefühl, wie in einer Familie. Den Kursleiterinnen liegt viel daran, dass die Frauen aufeinander eingehen, Informationen austauschen, sich vernetzen und ihre Probleme in der Gruppe teilen, damit gemeinsam Lösungen gefunden werden.

Spaß und Humor spielen dabei eine ganz wichtige Rolle, genauso wie die Freude am Lernen und an der Sprache. Es geht den Kursleiterinnen auch darum, dass die Frauen in den MiA-Kursen die deutsche Kultur besser kennenlernen und sich ebenso über andere Kulturen austauschen. Das tun sie, indem die verschiedenen Kulturen, die die Frauen mitbringen, verglichen werden. Das Schöne daran ist, dass die Frauen in den MiA-Kursen so ihre eigene Herkunft zeigen können.

Außerdem ist den Kursleiterinnen wichtig, dass eine starke Verbundenheit entsteht und von Herzen gesprochen wird, dass also Vertrauen und Geborgenheit die Frauen begleiten. Das alles in einer harmonischen Umgebung, in der Freundlichkeit und Solidarität an der Tagesordnung sind. Auch den Frauen Mut machen, das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl stärken, um in der deutschen Gesellschaft immer selbstständiger zu werden und sich einzubringen, wurde genannt - Empowerment heißt das Schlüsselwort, das wir oft gehört haben.

Der Frauentag ist der Tag, an dem wir nicht nur auf die besonderen Frauen schauen, sondern auf jede einzelne Frau mit ihrem großen oder kleinen Gepäck im Leben. Und wenn ich mir etwas wünschen dürfte, dann wäre es, dass all das, was in den MiA-Kursen gelebt wird, Alltag wäre - in Unternehmen, zwischen Nachbarn, in der Politik und vielleicht könnte es das ja sein, wenn wir mehr MiA in die Welt bringen.

Einen besonderen 8. März für alle Frauen. Seid stolz auf euch.

von Anke Kuhnecke

Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI).